Dr. Hubertus Schönemann
Leiter
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Oft wird der Diasporabegriff bemüht, um das Verhältnis einer Religionsgemeinschaft als Minderheit in einer anders glaubenden oder nicht glaubenden Umgebung zu charakterisieren. Mehr oder weniger unausgesprochen wird dabei mittransportiert, dass die Situation eigentlich anders sein müsste und „Diaspora“ ein nachteiliger, beklagenswerter und durch Mitgliederwerbung abzuwendender Zustand sei. Erst langsam setzt sich durch, dass Diaspora für eine Kirche als „kreative Minderheit“ eine Grundkategorie ihres Selbstverständnisses ist und damit eine theologische Qualität hat, die die Herausforderung der Bezeugung des Evangeliums in der Gegenwart als „ausgestreuter Same der Frohen Botschaft“ und „Salz der Erde“ positiv kennzeichnet.
Säkularität ist nicht der Gegner von Kirche und Religion, sondern ermöglicht vielfältige pastorale Chancen.
Konfessionslosigkeit, religiöse Indifferenz, Atheismus: große Herausforderungen für Kirchesein – nicht nur im Osten Deutschlands!