Dr. Martin Hochholzer
Referat Evangelisierung und Charismenorientierung/Diakonische Pastoral
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Kurz nach dem Krieg waren über 95 % der westdeutschen Bevölkerung Mitglied einer der beiden großen Kirchen. Heute müssen sich die einstmals dominierenden Kirchen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa mit dem Gedanken anfreunden, nur eine Minderheit zu sein – inmitten von vielen anderen Religionsgemeinschaften und zunehmender Konfessionslosigkeit. Das verändert nicht nur das kirchliche Leben und das religiöse Selbstverständnis, sondern bedingt zugleich vielfältige Aushandlungsprozesse in der säkularen Gesellschaft: Geschriebene und ungeschriebene Privilegien fallen, neue rechtliche Regelungen werden eingefordert, Gerichte müssen über neu aufgekommene Fragen des Zusammenlebens in religiös-weltanschaulicher Pluralität entscheiden.
Welche Rolle wird christlicher Glaube vor diesem Hintergrund zukünftig spielen? Oder hilft ihm die neue Situation sogar, den Ballast jahrhundertealter Selbstverständlichkeiten abzuwerfen und zurück zu seinem eigentlichen Auftrag zu finden? Das sind Kernfragen, die die KAMP fortwährend beschäftigen!
Viele Menschen bezeichnen sich heute nicht als religiös, sondern als spirituell. Dabei greifen sie selbstbewusst auf verschiedene religiös-weltanschauliche Ressourcen zurück.
Konfessionslosigkeit, religiöse Indifferenz, Atheismus: große Herausforderungen für Kirchesein – nicht nur im Osten Deutschlands!
Kirchenkritik ist allgegenwärtig, kommt von außen und von innen. Welche Bedeutung hat sie?
Säkularität ist nicht der Gegner von Kirche und Religion, sondern ermöglicht vielfältige pastorale Chancen.