Begleitung von Interessent:innen am christlichen Glauben mit muslimischem Hintergrund

Durch die Fluchtmigration der letzen Jahre kamen zunehmend auch Menschen mit muslimischem Hintergrund nach Deutschland, die sich für den christlichen Glauben interessieren. Mitunter konnten sie in ihren Herkunftsländern diesen Glauben nicht leben oder haben auf der Flucht Kontakte zu Christ:innen gemacht. Acht Jahre nach der Fluchtmigration sind die Zahlen an interessierten Taufbewerber:innen zurückgegangen. Dennoch sind die Herausforderungen auf sprachlicher, interkultureller und interreligiöser Ebene in der Begleitung weiterhin sehr komplex.

Das Taufinteresse und der Konversionswunsch der Bewerber:innen zieht nicht selten Konflikte mit den Herkunftsfamilien nach sich, aber auch und gerade im Hinblick auf Asylverfahren. Erfordernisse und Handlungsoptionen bestehen bezüglich der Integration des Katechumenats in die Gemeinden oder in der Anbindung an andere Gemeinschafts- und Begleitungsformen, in der Wahrnehmung der Erwachsenentaufe als Chance sowie einer angemessenen Katechese im Hinblick auf die Heterogenität im Bildungsniveau der Taufbewerber:innen.

Überlegungen hinsichtlich der Begleitung von Taufbewerber:innen mit muslimischem Hintergrund werden neben essentiellen Inhalten und geeigneten Formen missionarischer Ansprache (wobei es durchaus differierende Auffassungen gibt) sowie Fragen nach einer angemessenen Katechese, der missionarischen Dimension christlichen Lebens im Alltag der Welt und vor allem die Anbindung an verschiedene pastorale Felder an Relevanz gewinnen. Für eine gelingende katechetische Begleitung kann die Kommunikation mit staatlichen Stellen eine hilfreiche flankierende Maßnahme sein.

Die Frage nach der Begleitung von Interessent:innen am christlichen Glauben mit muslimischem Hintergrund stellt einen weiteren Bestandteil des anlaufenden „flexiblen Netzwerks Katechese“ dar, dessen Ankerpunkt das Referat Evangelisierung, Verkündigung und Katechese der KAMP ist.