Dr. Hubertus Schönemann
Leiter
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Die deutschen (Erz-)Bistümer gestalten auf unterschiedliche Weise Prozesse, wie das Kirche-sein und die Pastoral sich verändern bzw. erneuern soll. Neben strukturellen Fragen, v. a. dem Zuschnitt der pastoralen Territorien (Pfarreien z. B. Pfarrei neuen Typs, Seelsorgeeinheiten und Pfarreiverbünde, Gemeinden und Orte kirchlichen Lebens, neue sozialformen christlichen Lebens …) sind es inhaltlich-pastorale Themen, mit welchen Grundhaltungen, Beteiligten sich Pastoral und kirchliches Leben künftig vollziehen sollen. Einen großen Raum nimmt dabei der lernende Austausch und die Vergewisserung über die konkrete Sendung von Kirche im gesellschaftlichen Kontext (Stadt, Land, Sozialraum etc.) ein.
Unterschiedlich sind auch die Vorstellungen und die Praxis des Umfangs und der Art und Weise der Partizipation der Beteiligten (Synodalität). Einige Bistümer gestalten keinen inhaltlichen Prozess, sondern legen Planungen für Pastorale Raumplanung, Einsatz des pastoralen Personals (Stellenplan), Grundzüge für Zentralisierung der Verwaltung, Pastoralvisitation vor.
Aachen: Reformprozess „Heute bei dir“
Augsburg: (derzeit kein dezidierter Prozess, aber ein Schwerpunkt auf Neuevangelisierung)
Bamberg: „Erzbistum mitgestalten“ (seit 2017)
Berlin: „Wo Glauben Raum gewinnt. Pastorale Neugestaltung“
Dresden-Meißen: „Pastoraler Erkundungsprozess“ (seit 2013)
Eichstätt: Neuordnung der Pfarreien im Bistum Eichstätt in Pastoralräumen (2014–2017)
Erfurt: „Achtsam weiterbauen.“ Pastoraltage werden zur Kirchenentwicklung
Essen: „Zukunftsbild Du bewegst Kirche“ mit 20 Projekten und Pfarreientwicklungsprozess (PEP)
Freiburg: Diözesanversammlung „Christus und den Menschen nah“ (seit 2013) führt zu den „Diözesanen Leitlinien“ (2017) und dem Prozess „Kirchenentwicklung 2030“ (seit 2019)
Fulda: „zusammen wachsen – Bistum Fulda 2030“
Görlitz (kein Bistumsprozess)
Hamburg: „Pastoraler Erneuerungsprozess“ mit dem „Pastoralen Orientierungsrahmen“ (2018)
Hildesheim: „Lokale Kirchenentwicklung“
Köln: „Pastoraler Zukunftsweg“
Limburg: Kirchenentwicklung „mehr als du siehst“
Magdeburg: „Zukunftsbilder 2019“
Mainz: Pastoraler Weg „Eine Kirche, die teilt“
München und Freising: „Dem Glauben Zukunft geben“ Pastoral planen und gestalten
Münster: Pastoralplan und Kulturwandel "Kirche der Beziehung stärken" (seit 2018)
Osnabrück: Katechetischer Prozess „Vom Wort des Lebens sprechen wir“ (2009–2013), Zukunftsgespräch „damit sie zu Atem kommen“ (2015/16), „Kirche der Beteiligung“ (seit 2018), s. auch Beitrag Kirche der Beteiligung konkret Dr. Daniela Engelhard auf Gemeinsam Kirche sein
Paderborn: Umsetzung des „Zukunftsbildes“ (2014)
Passau: kein Prozess, aber ein Schwerpunkt auf Neuevangelisierung
Regensburg: kein Prozess, aber ein Leitfaden zur Bildung und Gestaltung von Pfarreiengemeinschaften (2017)
Rottenburg-Stuttgart: Kirchenentwicklung nach dem Prozess Kirche am Ort - Kirche an vielen Orten gestalten (seit 2015)
Speyer: Prozess Gemeindepastoral 2015 - Der Geist ist es, der lebendig macht
Trier: Diözesansynode heraus gerufen (2013 - 2016)
Würzburg: Prozess Gemeinsam Kirche sein - Pastoral der Zukunft (2017 - 2025)
Nähe und Weite statt Enge und Ferne: Große pastorale Räume als Chance
In vielen Bistümern werden derzeit Erfahrungen mit ehrenamtlichen Leitungsteams in lokalen Gemeinden gesammelt.
Charismenorientierung ist ein Leitbegriff für Ehrenamts- und Kirchenentwicklung.
Bilder sind handlungsleitend. Kirchenbilder und Ekklesiologien bestimmen folglich die Entwicklung von Glaube und Kirche entscheidend mit.