Dr. Martin Hochholzer
Referat Evangelisierung und Charismenorientierung/Diakonische Pastoral
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Mehr noch als der Evangelikalismus ist der Pentekostalismus – also Pfingstlertum und Charismatik – eine relativ junge wie dynamische Richtung des Christentums. In Lateinamerika und Afrika boomen neopentekostale Kirchen. Doch auch in Deutschland verändern Pfingstler und Evangelikale, obwohl sie höchstens zwei oder drei Prozent der Bevölkerung stellen, die Gestalt des Christentums. Mit missionarischem Eifer treten sie öffentlichkeitswirksam in Erscheinung. Insbesondere neocharismatische Gemeinden setzen auf „jugendliche“ Formen – und manche Gottesdienste wirken eher wie Popkonzerte. Dahinter stehen aber teilweise deutlich konservative und sogar fundamentalistische Ansichten (etwa zur Sexualmoral), die genauso wie bei manchen Gruppierungen auftretende problematische Praktiken (etwa Exorzismen, Wunderheilungen oder massives Einfordern von Spenden) in der Gesellschaft Anstoß erregen.
Evangelikalismus und Charismatismus/Pentekostalismus lassen sich aber auch als Frömmigkeits- und Glaubensstile beschreiben. Und diese Stile werden auch von Katholiken rezipiert – das vielleicht prominenteste Beispiel in Deutschland ist das Gebetshaus Augsburg (s. dazu die eigene Detailseite zum evangelikalen und charismatischen Katholizismus).
Wenn es (auch in der KAMP) um die Frage geht, wie Christentum und Kirche zukünftig ausschauen sollen, kommt man um eine Auseinandersetzung mit diesen für nicht wenige Menschen attraktiven Formen des Christseins nicht herum.
Junge katholische Initiativen und Gemeinschaften mit evangelikal-charismatischer Prägung stellen eine kritische Anfrage an moderne pastorale Entwürfe dar.
Das „Mission Manifest“ hat 2018 für eine rege innerkirchliche Debatte gesorgt. Die KAMP hat sich damit gründlich auseinandergesetzt.
Verschiedene Missionsverständnisse führen zu verschiedenen – und teilweise problematischen – Formen von Mission.